Sonntag, 14. Dezember 2008

Krimi gegen Göttingen

Auszeit Bothfeld, noch 26 Sekunden auf der Uhr und ein Spielstand von 82:84 für die BG Göttingen II. Es war das erwartete enge Spiel zwischen zweier Mannschaften auf Augenhöhe. Nachwuchstalent Enosch Wolf hatte auf Seiten der Gästemannschaft ein ums andere mal gezaubert und seine Klasse mehr als nur aufblitzen lassen und war mit 48 Punkten eigentlich der Mann des Spiels. Der TuS Bothfeld konnte nur durch seine Geschlossenheit und erstklassig aufgelegene Sven Kalkstein und Raphael Böhm dagegen halten. Beide waren aber 26 Sekunden vor Schluss durch je 5 Fouls nicht mehr auf dem Feld.

Für den letzten Angriff wählte der TuS dieselbe Variante wie schon 1 Woche zuvor beim erfolgreichen Spiel in Weende, getreu dem Motto: Was einmal gegen Göttingen klappt, klappt auch zweimal. Der Ball landete zunächst dort wo er hin sollte, doch als Jona Stahmeyer den freien Steffen Kröger sah, passte er den Ball schnell weiter und Steffen traf per Korbleger zum 84:84. Allerdings waren noch 10 Sekunden auf der Uhr und Göttingen nahm sofort eine Auszeit, um danach auch den Einwurf an der Mittellinie zu haben. Da der TuS bereits seine Mannschaftsfoulgrenze erreicht hatte, wollte die BG natürlich mit aller Macht in Richtung Korb. Durch gute Abwehrarbeit schaffte es der TuS aber die BG nicht durch zu lassen und provozierte sogar noch einen Ballverluste der Gäste. Bei nur noch 1 Sekunde auf der Uhr passierte aber nichts mehr. 40 Minuten reichten also nicht, um einen Sieger auszumachen und weitere 5 Minuten mussten herhalten. Doch auch die Verlängerung war sehr umkämpft, und nachdem sich der TuS mit 91:86 absetzen konnte, kam die BG auf 91:90 heran und hatte kurz vor Schluss den Ball. Wurf BG, Rebound TuS und alle Göttinger stürzten sich auf Christoph Bittner. Bei noch 1 Sekunde auf der Uhr durfte Christoph für 2 Freiwürfe an die Linie. Seine Aufgabe: den ersten treffen und den zweiten unbedingt legal verwerfen. Christoph traf den ersten nicht. Der zweite durfte jetzt nicht reinfallen, musste aber laut Regeln zumindest den Ring berühren. Ansonsten hätte die BG sich noch einmal für einen finalen Einwurf aufstellen können. Christoph entschied sich den Ball gegen das Brett zu werfen, doch zur Überraschung aller fand der Ball irgendwie den Weg durch den Ring zum 92:90. Das bedeutete zwar eine 2-Punkte-Führung, aber die Göttinger hatten nun erneut die Chance, sich in Ruhe aufzustellen und mit einem letzten langen Pass vielleicht doch noch zum Erfolg zu kommen. Noch einmal hieß es also alle Gegner zu zustellen und bloß nicht foulen. Zur Freude aller Hannoveraner gelang dies auch und Bothfeld gewann dieses enge Spiel, welches nicht unbedingt einen Sieger verdient hatte.

„Aus den letzten beiden Spielen wollten wir zumindest einen Sieg holen. Jetzt haben wir beide Spiele gewonnen und das ist ein gutes Gefühl.“ Und mit einem Augenzwinkern ergänzte Coach Lukas noch: „Trotz des verkorksten Saisonstarts die beste Hinrunde, die der TuS Bothfeld je in der Oberliga gespielt hat.“ Und das im zweiten Jahr der Oberligazugehörigkeit…

Auf dem fünften Tabellenplatz steht der TuS nach der Hinrunde und hat mit einem Punkteverhältnis von 10:8 seine Hausaufgaben bislang gut gemacht. Am 11.01.09 startet der TuS gegen den VfL Wolfsburg in die Rückrunde. Dieses Spiel hatte man in der Vorsaison verloren. Ein Fakt, der sich in dieser Saison nicht wiederholen soll.

Punkte: Sven Kalkstein (25 Punkte, 5 Dreier), Raphael Böhm (16, 2), Jona Stahmeyer (13), Steffen Kröger (11), Jan Gebauer, Christian Möller (beide 9), Matthias Lehmann (6), Christoph Bittner (3), Axel Bock, Timon Böhnke.

Samstag, 6. Dezember 2008

Überraschungen zum Nikolaus

Die Tabellensituation vor dem Auswärtsspiel des TuS Bothfeld beim SC Weende war eigentlich ziemlich eindeutig. Während Weende die Tabelle anführte und in der vergangenen Woche noch beim TKH erfolgreich war, kam der TuS nur als Siebter der Liga. Zusätzlich musste der TuS noch auf 4 Spieler verzichten, während Weende komplett antreten konnte. Die Heimmannschaft überraschte kurz vor Spielbeginn mit einer netten Geste und überreichte allen zum Nikolaustag einen Schokoweihnachtsmann. Auf Grund der angeführten Ausgangslage war zu befürchten, dass dies die einzigen Geschenke für diesen Abend bleiben sollten.

Der TuS zeigte sich aber sehr gut eingestellt und begann in der Offensive wie die Feuerwehr. Nahezu jeder Angriff des TuS führte auch zu Punkten. In der 8. Minute führte man bereits mit 15:25. Bis hierhin spielte man nahezu perfekt, doch ab jetzt schlichen sich Fehler ein. 21:27 ging das erste Viertel noch an den TuS, doch bereits in der 3. Minute des zweiten Viertels hatte der SCW auf 30:30 ausgeglichen. Die Bothfelder fanden in der Offensive ihren Rhythmus nicht mehr. Ein Teamspiel fand kaum noch statt, sondern nur noch Einzelaktionen die meistens nicht von Erfolg gekrönt waren. Dennoch schaffte man es irgendwie den Halbzeitrückstand mit 42:40 knapp zu halten.

Viertel Nummer 3 war ein sehr abwechslungsreiches Viertel. Zu Beginn der zweiten Halbzeit schaffte es die Heimmannschaft sich etwas abzusetzen, und es wirkte so, als ob die Hannoveraner langsam müde wurden. Nach 6 Minuten führte Weende mit 57:49. Die Minuten bis zur Viertelpause gehörten aber wieder dem TuS und mit 61:60 ging man ins Schlussviertel. Jetzt übernahm der TuS leicht die Kontrolle. Weende hatte Mühe zu guten Abschlüssen zu kommen. 74:81 führte der TuS bereits. Dann passierte aber eine merkwürdige Szene: Weende traf von außerhalb, gleichzeitig wurde ein Foul gegen Axel Bock auf der Weak-Side gepfiffen. Die Punkte zählten und es gab zusätzliche Freiwürfe für Weende die beide verwandelt wurden. Der folgende Einwurf an der Baseline mündete in einem Ballverlust den Weende per Dreier sofort bestrafte. Aus einer 7 Punkte Führung wurde innerhalb von 10 Sekunden ein Ausgleich, und kurz darauf ging Weende sogar mit 83:81 in Führung. Kurze Zeit später bei nur noch 2 Minuten auf der Uhr wurde Christian Möller von der Weender Abwehr stark unter Druck gesetzt. Als er nicht mehr wusste wohin mit dem Ball sprang er einfach ab und versenkte den Dreier zur 85:86-Führung. Doch auch dies konterte der Tabellenführer: 89:86. Thomas Gattermann, der für wichtige Freiwürfe in der Schlussphase extra eingewechselt wurde, machte dann das 89:90. Freiwürfe Weende, 91:90 und nur noch 24 Sekunden auf der Uhr. Coach Lukas nahm eine Auszeit und besprach den womöglich letzten Angriff des TuS. Über zwei Stationen sollte der Ball dann zu Jona Stahmeyer, und dort kam der Ball auch hin. Jona drehte sich um seinen Gegner herum, machte den Korb und wurde dabei sogar noch gefoult. 91:93. 14 Sekunden vor Schluss durfte Weende aber für 2 Freiwürfe an die Linie, doch die Nerven hielten nicht. Der Rebound landete beim TuS, Weende stoppte sofort die Uhr, doch Christian Möller erhöhte zum Endstand von 91:95 und nach der Schlusssirene war die Freude riesengroß.

„Wir mussten heute auf einige Leistungsträger verzichten und uns hat hier doch niemand etwas zugetraut. Wir hatten schon vor Wochen eine Idee, wie wir Weende packen könnten, und das hat heute geklappt. Letztes Jahr haben wir hier nur mit 4 verloren und das Rückspiel dann gewonnen. Daran habe ich mein Team erinnert und den Jungs klar gemacht, dass Tabellenplatzierungen egal sind. Wir wussten, dass wir eine Chance haben, und die haben wir genutzt,“ erklärte ein glücklicher Coach Lukas.

Am kommenden Wochenende steht der nächste Vergleich gegen eine Göttinger Mannschaft an. Am Sonntag ist die BG Göttingen zu Gast, die an diesem Wochenende ebenfalls etwas überraschend den TKH besiegten. Vielleicht ist es ja ein gutes Omen, das der TKH in der Vorwoche gegen eine Göttinger Mannschaft verliert, gegen die der TuS in der Woche darauf spielt. Der TuS hat gegen die BG die Chance die Hinrunde mit einem positiven Punkteverhältnis abzuschließen, und diese Chance will man sich nicht entgehen lassen.

Punkte: Raphael Böhm (27 Punkte, 1 Dreier), Jan Gebauer (18), Christian Möller (16, 3), Jona Stahmeyer (13), Alexander Puls (10, 1), Timon Böhnke (5, 1), Axel Bock (4), Thomas Gattermann (2), Christoph Bittner.