Es war das wahrscheinlich wichtigste Spiel der Hinrunde für die Bothfelder. Um so dramatischer war es, dass man zum Auswärtsspiel nach Sulingen nur mit einem Rumpfkader fahren konnte. Justus Düsenberg verpasste seine Rückreisemöglichkeit und war im Ausland gestrandet, Bojung Memenga laboriert noch an einer Fussverletzung, Sebastian Schulz war privat verhindert und Justin Linde befindet sich auf Grund der Schweinegrippe gerade in Quarantäne. Hinzu kam, dass Christian Möller immer noch stark erkältet in die Partie ging, und er ebenso wie Matthias Lehmann seit mehreren Tagen/Wochen keinen Ball in der Hand hatte.
Zu Beginn des Spiels ging Bothfeld vor ca. 150 Zuschauern zwar in Führung, doch der Eindruck täuschte. Die Hannoveraner waren überhaupt nicht im Spiel. Auch die Größenvorteile konnten nicht ausgenutzt werden. Sowie der Ball in die Zone auf Stahmeyer oder Lehmann gespielt wurde schmeißten sich förmlich 3-4 Gegenspieler auf die Center was zu einigen Ballverlusten oder schlechten Abschlüssen führte. Sulingen schaltete immer schnell um und nutzte die Pomadigkeit der Hannoveraner gnadenlos aus. Die Transition in die Offense und in die Defense klappte bei Bothfeld gar nicht. Folgerichtig ging das erste Viertel mit 18:15 an die Gastgeber.
Die schlechte Laufbereitschaft setzte sich im zweiten Viertel fort, was Sulingen nutzte um den Vorsprung weiter auszubauen. Als dieser Vorsprung auf 10 Punkte angewachsen war sah es wirklich nicht gut aus für die Hannoveraner. Dies änderte sich erst in der 4. Spielminute des Viertels, als Coach Klauke ein paar Spielerwechsel durchführte. Ab da stand zumindest die Abwehr um einiges besser und man kassierte nicht mehr diese Fastbreaks der Hausherren. Zum Ende des Viertels setzte Christian Lukas dann noch Timon Böhnke zweimal an der Dreierlinie in Szene und dieser konnte zum 40:35 verkürzen. Insgesamt war die 1. Halbzeit aber eine Enttäuschung, denn die Fehler die gemacht wurden waren allesamt vermeidbar und nur auf fehlendes Engagement zurück zu führen. Vielleicht war es auch einfach Unsicherheit auf Grund der großen Bedeutung dieses Spiels und der vielen negativen Erlebnisse bisher in dieser Saison. Als sich in der Halbzeit abzeichnete, dass das Team drohte in dieser Starre weiterzuspielen nahmen Coach Klauke und Lukas sich die Spieler zur Brust und mahnten an ab sofort eine andere Körpersprache an den Tag zu legen.
Zu Beginn des dritten Viertels lief auch einiges besser, doch vorne wurden 3 einfache Korbleger nicht gemacht. Die Schlüsselszene war dann ein Ballgewinn durch Steffen Kröger, der sich im wahrsten Sinne des Wortes den Ball erkämpfte und zum Korbleger ablegen konnte. Angestachelt von dieser plötzlichen Abwehrsteigerung stealte Christian Möller zusammen mit Steffen auch gleich die nächsten beiden Sulinger Angriffe. Axel Bock war es dann der per Dreier das Spiel ausglich und ab da übernahm Bothfeld nun das Kommando. Es folgten die starken Minuten von Matthias Lehmann der hinten alles abräumte und vorne immer wieder nur durch Foul zu stoppen war, dann aber seine Freiwürfe sicher verwandelte. Nach drei Vierteln hatte der TuS eine 55:59-Führung herausgearbeitet und diese Führung wurde im vierten Viertel konsequent weiter ausgebaut. Der TuS hatte das Spiel nun vollkommen im Griff. Erst als in den letzten 2 Minuten Sulingen zwei sehr wilde Dreier treffen konnte und den Abstand auf 9 Punkte verringern konnte, kam noch einmal ein maues Bauchgefühl auf. Zumal zu diesem Zeitpunkt Lehmann und Stahmeyer mit 5 Fouls auf der Bank Platz nehmen mussten. Carl-Philipp Deutsch war es dann aber der das eigene Brett sauber hielt. Die folgende Ganzfeldpresse der Sulinger konnten die Bothfelder immer wieder durchbrechen und das Spiel locker zum 73:84 Endstand nach Hause spielen.
„Mit der ersten Halbzeit bin ich nicht zufrieden aber in der zweiten Halbzeit hat das Team gezeigt was es kann,“ resümierte Coach Klauke. Bothfeld meldet sich damit zurück in der Liga und verlässt vorerst die Abstiegsränge. Die Erleichterung hierüber war direkt nach dem Spiel in der Kabine mehr als greifbar. Sollte man es jetzt noch schaffen gegen Weende nachzulegen, so könnte die Hinrunde trotzdem noch als erfolgreich bezeichnet werden.
Punkte: Christian Möller (20 Punkte, 2 Dreier), Steffen Kröger (16, 2), Jona Stahmeyer (14), Matthias Lehmann (13), Timon Böhnke (9, 3), Axel Bock (5, 1), Christoph Bittner (5), Carl-Philipp Deutsch (2), Christian Lukas.
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